Sommer, Sonne, Sonnenschein! Der Juni scheint mir der perfekte Monat zum Thema:
Entspannter Hund – Wie mach ich das?
Viele von uns haben nur noch wenige Wochen bis zum Urlaub vor sich und auch wenn das oft eine Zeit ist, die uns beruflich und auch in der Familie so kurz vor den Ferien nochmal einiges abverlangt, liegt doch schon so viel Entspannung und Freude über den Sommer in der Luft.
Es wird immer wärmer, das Wetter ist geradezu herrlich im Moment und zieht uns nach draußen in den Wald oder an Rhein oder Sieg.
Und? Wie ist es für dich und deinen Hund im Moment draußen zu sein? Könnt ihr gemeinsam am Rhein entlang schlendern? An den Fahrrädern vorbei, zwischen den Picknickdecken hindurch, die spielenden Kinder links liegen lassen und dann am Ufer ein bisschen ins Wasser platschen.Kannst du dich dann hinsetzen, ein Buch aus der Tasche ziehen, ein bisschen lesen und dein Hund legt sich entspannt neben dich?
Oder sieht das vielleicht ganz anders aus?
Ich möchte mit dir mal näher untersuchen, was dein Hund braucht um in der Lage zu sein, das oben beschriebene Bild zu erfüllen – also in einem eher trubeligen Umfeld wirklich entspannen zu können. Du kannst dieses Bild natürlich mit jeder anderen Situation ersetzen, in der du dir wünschen würdest, dass dein Hund sich besser entspannen könnte.
Was sind die Faktoren, die es deinem Hund schwer machen in diesem Umfeld zu entspannen? Wir zoomen uns mal rein: Es ist Samstagvormittag, 26°. Am Rhein ist ordentlich was los. Radfahrer, Jogger, Kinder rennen und spielen Frisbee oder Ball, es riecht nach Grillgut und zwischendrin flitzt der ein oder andere Hund umher.
Das sind alles Reize, die deinen Hund locken, oder? Radfahrer und Jogger bewegen sich, die Kinder quietschen, der Ball fliegt, es riecht verlockend nach Essen (falls du einen Retriever hast?) andere Hunde sind sowieso interessant und am Horizont lockt auch noch das Wasser. Um also durch all diese lockenden Attraktionen durchzukommen braucht dein Hund dasselbe Tool, was du brauchst, um im Supermarkt nicht alles zu kaufen, was du vielleicht gerne hättest…Tadaaa….Impulskontrolle!
Was hat das mit Entspannung zu tun? Na jede Menge! Als du drei Jahre alt warst hat das nämlich bei dir noch nicht so gut geklappt im Supermarkt, oder? Erinnerst du dich? Süßigkeiten an der Kasse? Roter Kopf? Indianergeheul? Wenn nicht, frag mal deine Eltern….
Impulskontrolle, also die Fähigkeit nicht jedem Impuls gleich nachzugeben, ist zugleich auch die erste Fähigkeit, die dein Hund braucht, um sich besser entspannen zu können.
Wir gehen weiter in Richtung Wasser. Dein Hund schwimmt gerne, oder er tobt gerne mit den Pfoten durchs Wasser, sammelt Stöcke ein oder wälzt sich in totem Fisch auf jeden Fall gehen wir davon aus, dass er sich sehr freut, gleich am Wasser zu sein. Allerdings sind das noch knappe 100m bis dahin und er soll dich bitte weder an der Leine hinter sich herziehen, noch ohne Leine quer über alle Sonnenbadenden in Richtung Wasser rasen. Was braucht er dafür? Na klar: Frustrationstoleranz!
Frustrationstoleranz, also die Fähigkeit Situationen auszuhalten in denen man nicht machen kann was man gerne möchte, ist unser Tool Nummer zwei auf dem Weg zum entspannten Hund. So, wir sind am Wasser angekommen und je nach dem ob es heute passte und du es erlaubt hast durfte dein Hund grade ein Runde am Wasser toben. Jetzt setzt ihr euch auf die mitgebrachte Decke und du packst dein Buch aus. Dein Hund würde vielleicht lieber noch weiter spielen und toben, lässt sich aber von dir überzeugen, dass jetzt Pause ist, legt sich neben dich und schläft ein.
Da gibt es jetzt wahrscheinlich einige Hunde, die das tatsächlich einfach und von selber so machen würden, allerdings wird der größere Teil irgendwann mal Fähigkeit Nr. drei gelernt haben: Die Orientierung an der Stimmung des Menschen. Kurzum: Hund sieht: „Aha, mein Mensch sitzt, hat ein Buch in der Hand und atmet entspannter. Hier passiert also erstmal nix und ich kann auch eine Runde pennen!“
Impulskontrolle, Frustrationstoleranz und Orientierung an der (entspannten) Stimmung des Menschen sind also drei Fähigkeiten die dein Hund braucht, um sich besser entspannen zu können. Und wie krieg ich die jetzt, diese Fähigkeiten? Keine Sorge, in den nächsten Wochen unseres Entspannungsmonats Juni schauen wir uns alle drei Fähigkeiten nochmal genauer an!
Teil zwei kommt schon nächste Woche!
Bis dahin – bleibt entspannt!